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 Betreff des Beitrags: Picard muss auch aufs Klo!
 Beitrag Verfasst: 02.10.2007, 10:37 
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Registriert: 18.12.2006, 12:44
Beiträge: 37
Hallo allseits!

Wie wir ja alle wissen, ist unser aller Lieblingsspiel ein MMORPG. Das klingt natürlich popelig, also geben wir dem ganzen den Namen, der ihm zusteht: „Massively Multiplayer Online Role-Playing Game“. Cool, oder? Landläufig sagen wir „Rollenspiel“ dazu, das hört sich zwar recht primitiv und auch ziemlich anrüchig an, ist aber wesentlich verständlicher als mmorpg. Ein Rollenspiel jedenfalls impliziert, dass man im Spiel eine Rolle übernimmt. Eine dieser Rollen, die wohl eine der wichtigsten und herausragendsten in wow darstellt, ist die des allseits mit Recht so (un)beliebten Raidleiters. Raidleiter sind diejenigen, die versuchen, im einfachsten Fall 5, zumeist 10 und im worst case sogar 25 völlig unterschiedliche hochgradig spielsüchtige Menschen, die sich hinter ihren virtuellen Zwetschkenkrampussen verbergen, zu einem einigermaßen funktionierenden Haufen zusammenzuführen, um soziologisch höchst fragwürdige virtuelle Gegner gemeinsam zur Strecke zu bringen, die dann später wieder aufstehen. Man könnte das beispielsweise auch mit einer Schafherde vergleichen, die von einem Hirtenhund im wahrsten Sinne des Wortes in die Schranken gewiesen wird. Diese Schafherde organisiert sich ja bei der Suche nach frischem Futter, das quasi ebenfalls immer wieder respawnt, auch nicht selber, sondern muß geleitet und geführt werden. Vom Hund. In speziellen Fällen auch von filmtechnisch berühmten Schweinen, die aufgrund ihres reinen Herzens ganz gut mit der Herde umgehen können, aber nicht von allen akzeptiert werden. So gesehen also ist der Raidleiter eine arme Sau.

Da ich zumindest zur Hälfte in einem Karazhan-Raid die Leitung übernommen habe, konnte ich doch etwas in die Materie eindringen und weiß, dass das alles recht leicht aussieht, in Wahrheit aber des öfteren in Stress, Unzufriedenheit und Ungeduld ausartet, was wiederum die Gruppe nicht mitbekommen darf und man sich so ganz gemütlich und in aller Ruhe und Einsamkeit ein mittelgroßes Magengeschwür heranzüchtet. Metaphorisch gesprochen natürlich. In einem Momente des Zurücklehnens am Abend kam ich vor kurzem in den Genuss, einem anderen wesentlich berühmteren Raidleiter, nämlich dem Sternenfahrer Jean-Luc Picard, bei der Arbeit zuzusehen. Eines gleich mal vorweg: Der macht das super, der Picard! Also wirklich, ich staune immer noch, wie der es schafft, so hochkonzentriert und voller Achtung sich selbst, seiner Mannschaft und sonst auch allen möglichen Lebensformen des Universums den nötigen Respekt entgegenzubringen. Erstaunlich bei all dem Stress, den er ertragen muß. Gut, ich meine, ein paar Sachen bleiben Jean-Luc natürlich erspart. So muß er zu Beginn jedes Raids die Mannschaft nicht erst krampfhaft zusammensuchen und aufpassen, dass der eine oder andere Sternenflottenoffizier nicht gar zu selten mit auf die Reise gehen darf. Er hat - aus welchen Gründen auch immer - jederzeit eine fixe Crew zusammen. Da fällt auch nie wer aus, die sind immer alle da. Immer die gleichen. Dennoch unvernünftig. Was ist, wenn mitten während des Raids mal jemand Durchfall oder gar ein Kind bekommt, fällt dann der Raid aus und die Enterprise dreht mitten im Kampf mit den bösen Klingonen einfach wieder um, weil die Photonentorpedos nicht mehr besetzt werden können? Hm. Egal, da passt jedenfalls alles.

Des weiteren ist es natürlich schon auch von Vorteil, wenn der Raid mit einer Crew ausgestattet ist, die unverzüglich jeden Befehl befolgt und sich auch sofort und ohne großes Herumfragen in allen Belangen auskennt. Ja genau, die können das auf der Enterprise. Da gibt’s kein „wie war das, ich war kurz afk“, da springen die Jungs und Mädels, dass es eine Freud’ ist. „Commander Data, nehmen Sie Kurs auf das Prostata-System“. „Sehr wohl, Sir, sofort, Sir“. Zackig, zackig, der knackige Druide... Androide... Picards Adjutant Ryker, liebevoll „Nr. 1“ genannt, steht jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. „Capain, darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass wir mit den Prostatikern im Krieg stehen?“ „Natürlich Nr. 1, Sie haben recht. Commander Laforge (der Blinde mit der coolen Sonnenbrille), informieren Sie die Sternenflottenhauptquartiersoberoffiziersleitungsstellvertreter, dass wir in Feindkontakt mit den Prothesen getreten sind!“ „Natürlich Sir, schon geschehen.“ Gut aufgepasst? Genau, da kommt kein „Mein Headset geht nicht, ich hör alle, man versteht mich aber nicht!“. Schon super. „Commander Worf, Ihre Einschätzung der Lage?“ Worf erinnert optisch frappant an einen Tauren, ist aber ein klingonischer Ex-Feind, der jetzt auf der „guten“ Seite kämpft - vergleichbar vielleicht mit dem Steinelementar Willi Woger aus MC, wenn er zur Horde konvertieren würde. „Capain, die Protestanten sind ein verschlagenes Volk, ich empfehle, die Enterprise in Alarmbereitschaft zu versetzen.“ „Gut, Counselor Troy, können Sie etwas fühlen?“ Troy ist ein halb-betazoides (...? sowas wie griechisch-orthodox?) Gustostückerl, das Gefühle von anderen sehr stark empfinden kann. Klar, die können das. Sowas ist von Vorteil. In einem Kara-Raid wäre es ja auch extrem wichtig zu wissen, was eine Fleischbestie so empfindet, bevor sie zerhäckselt, verbrannt und in tausend Stücke geballert wird. „Captain, ich empfange ziemlich aggressive Schwingungen von den Proseccos, wir sollten vorsichtig sein.“ „Dr. Crusher, ist die Krankenstation voll besetzt?“ Dr. Crusher ist die untote rothaarige Priesterin in dem Spiel. „Natürlich Captain, wir sind bereit.“ Sehr schön, passt. Offenbar immer alle Heilklassen vorhanden. Wie gesagt, der hat seine Leute im Griff, der Picard. Den jungen Wesley Crusher, dieses gelackte Wonderboy-Zuckergoscherl mit dem Feuermeldergesicht lass ich jetzt mal weg, die Pfeife mischt sich überall neunmalklug ein, dem würde ich am besten in den arsch treten. „Fähnrich Crusher, Sie haben wohl hoffentlich nichts zu bemerken, oder?“ „Doch Sir, da wäre...“ WUMMM! ... „Allef in Ordnung, För!“ Hehe...

Noch etwas ist für Jean-Luc ein Glück: Er wird nie angeflüstert. Niemals. Nie. In wow ein unvorstellbarer Nervenzermürber, für Picard kein Problem. Ich meine, sein Kommunikator an der Brust müsste ja die ganze Zeit anschlagen, wenn wer was von ihm wollte. Druuuu-rüüüü-ruuuu! „Captain, geht’s bald los?“ „Nein!“ Druuu-rüüüü-ruuuu! „Captain, wer kriegt diesmal die Beute?“ „Niemand!“ Druuuu-rüüüü-ruuuu! „Capain, ich muss kurz weg, ist das ok?“ „Nein!“ Druuuu-rüüüü-ruuuu! „Captain, meine Katze hat drei Ohren!“ „Mir egal!“ Druuuu-rüüüü-ruuuu! „Captain, stimmt es, dass Photonen mehr Schaden als Impulswaffen machen?“ „Uninteressant!“ Druuuu-rüüüü-ruuuu! „Captain, was ist jetzt, geht’s los?“ „Ruhe!“. Kommt nie vor, hat der ein Glück, der Picard. Obwohl ich mich schon immer gefragt habe, wie man mit so einem Kommunikator den richtigen „Empfänger“ einstellt. Richet sich das nach der Stärke, mit der man sich auf seine Brust hämmert? Je härter man sich auf den Sender klopft, desto eher kommt der Captain ans Mikro? Hm, egal. Jedenfalls gibt Jean-Luc ruhig, aber bestimmt, seine Befehle. „Gut, wir werden sie überraschen. Data, Kurs auf die Prostata-Umlaufbahn, berücksichtigen Sie den Subraumverzerreffekt, Laforge, Geschwindigkeit auf Warp 4 erhöhen, beim Eintritt in den Dimensionshydranten auf Umkehrschwungschwerkraftflugskompensator umschalten und dann nichts wie ab nach Hause, das wird die Prolos komplett verwirren!“ Und die Crew tut und macht, einfach so, ohne Fehler, es funktioniert, Raid abgeschlossen.

Liebe Leute, das mit der Raidleitung ist so eine Sache. Picard hat’s sicher nicht leicht und ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich zeitweise gern mal aufs Klo verkrümeln würde und bei einem Zigaretterl (falls auf der Enterprise rauchen überhaupt erlaubt ist) gemütlich Tool oder sowas hört und sich dabei mal schnell ein Bierchen reinzwitschert. Quasi von dem ganzen Captain hin/Captain her die Nase voll hat und das Schifferl einmal von jemandem andern steuern lässt. Gut, Picard hat den Sternenflotten-Raid ja verlassen und inzwischen die Raidleitung bei der Hardcore-Horden-pvp-Gilde „X-men“ übernommen, da ist er aber auch schon abgesemmelt. Raidleiter in wow haben’s noch schwieriger als Jean-Luc, das sollten wir alle beim Umgang im Raid berücksichtigen. Ich für meinen Teil jedenfalls erkläre mich mit allen Raidleitern solidarisch und gehe quasi stellvertretend für die Jungs und Mädels jetzt erstmal aufs Klo. Muss auch mal sein, oder?

lg


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 Betreff des Beitrags:
  Verfasst: 02.10.2007, 10:37 
 


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 Betreff des Beitrags:
 Beitrag Verfasst: 23.08.2010, 09:36 
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Registriert: 27.07.2010, 17:09
Beiträge: 61
Wohnort: Bremen
der gü ist ein exzellenter beobachter!

_________________
Und wenns so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch Musik da. Und an der Stelle wo's am allerschönsten ist müßte die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.


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